Erwachsene
Stimmstörungen (Dysphonien)
Eine individuelle, patientenorientierte Stimmtherapie kann die stimmliche Funktion langfristig verbessern.
Sprachstörungen (Aphasie)
Eine individuell abgestimmte logopädische Behandlung zielt darauf ab, die sprachlichen Fähigkeiten bestmöglich wiederherzustellen und Kommunikationsfähigkeit zu verbessern.
Schluckstörungen (Dysphagie)
Eine Schluckstörung tritt auf, wenn die Aufnahme, das Zerkleinern und der Transport von Flüssigkeiten und Nahrung beeinträchtigt sind. Sie kann aufgrund von neurologischen Ursachen, wie Schlaganfällen oder Erkrankungen wie Morbus Parkinson, entstehen. Auch organische Veränderungen wie Tumore und andere Faktoren können ursächlich sein. Diese Störungen können in jedem Lebensalter auftreten.
In einer Schlucktherapie wird ein persönlicher Behandlungsplan erstellt, der den Betroffenen unterstützt, gefahrfrei zu schlucken und wieder genussvoll essen und trinken zu können.
Demenz
Demenz ist eine fortschreitende Gehirnerkrankung, die vor allem Menschen ab 65 Jahren betrifft. Häufig treten im Verlauf der Erkrankung Sprachstörungen auf, die die Kommunikationsfähigkeit und die Teilhabe am Leben einschränken. Der Erhalt der Kommunikationsfähigkeit ist ein wichtiges Ziel der logopädischen Arbeit bei Menschen mit Demenz und kann, besonders im Frühstadium einer Demenz, zum Erhalt der Selbständigkeit im Alltag beitragen. Zusätzlich können bei fortschreitender Demenz Schluckstörungen auftreten. Die Therapie zielt darauf ab, individuelle Maßnahmen zu entwickeln, um die Nahrungsaufnahme zu erleichtern und die Ernährung zu gewährleisten.
Sprechstörungen (Dysarthrie)
Eine Dysarthrie ist eine Störung der Sprechmotorik. Sie beeinträchtigt die Funktion der Atmung, Artikulation und Stimmgebung, was häufig zu einer undeutlichen, verwaschenen und schwer verständlichen Aussprache führt. Dysarthrien treten häufig in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Schlaganfall oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) auf.
In der logopädischen Therapie werden gemeinsam mit dem Betroffenen passende Therapieverfahren ausgewählt und durchgeführt. Logopäden unterstützen und beraten Betroffene ebenfalls hinsichtlich der Verbesserung der Kommunikation und der Auswahl passender Hilfsmittel.
Sprechstörungen (Sprechapraxie)
Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten. Ein typisches Symptom ist die artikulatorische Suchbewegungen vor dem Sprechen eines Lautes oder Wortes. Häufig haben die Patienten mit einer reinen Sprechapraxie ein hohes Bewusstsein für die Störung und zeigen einen enormen Leidensdruck.
Eine logopädische Therapie unterstützt Betroffene durch die Auswahl und Durchführung einer patientenzentrierten Therapie zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und der Sprechmotorik.
Facialisparese
In der Regel lassen sich Facialisparesen gut behandeln, besonders wenn frühzeitig damit begonnen wird.
Kehlkopfentfernung (Larygnektomie)
Bei bestimmten Tumoren wie einem Kehlkopfkarzinom kann es notwendig sein, den gesamten Kehlkopf (Laryngektomie) oder Teile des Kehlkopfs (Larynxteilresektion) zu entfernen. Nach der Kehlkopfentfernung kommt es zu dauerhaften Veränderungen in der Atmung und im Schluckvorgang. Die Kehlkopfentfernung führt zu einem vollständigen Verlust der Stimme. Allerdings haben Patienten die Möglichkeit, verschiedene Ersatzstimmenfunktionen zu erlernen.
Trachealkanülenmanagment
Nach einer Tracheotomie, also einem Luftröhrenschnitt, kann eine Trachealkanüle in die Luftröhre eingesetzt werden, um eine ausreichende Atmung zu gewährleisten und/oder das Verschlucken von Speichel, Nahrung und Flüssigkeiten zu verhindern. Das Tragen einer Trachealkanüle wirkt sich neben dem Atmen und Schlucken auch auf das Sprechen und Riechen aus und wird von Betroffenen häufig als Einschränkung ihrer Lebensqualität empfunden.
Ein langfristiges Ziel kann sein, den Patienten schrittweise von der Trachealkanüle zu entwöhnen, sofern die Atem- und Schluckfunktion sowie der allgemeine Zustand dies zulassen. Um dieses Ziel zu erreichen und die Patienten bestmöglich zu versorgen, arbeiten Logopäden im interdisziplinären Team mit Ärzten und Pflegepersonal.
Unterstützte Kommunikation UK
Durch verschiedene Behinderungen oder Störungsbilder kann es zu Problemen in der Verständigung und Kommunikation kommen. Die Teilhabe an der Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben kann dadurch eingeschränkt sein.
UK unterstützt und ergänzt körpereigene Kommunikationsformen. Wir setzen z. B. Gebärden, Symbole oder technische Hilfen ein. Anhand einer umfassenden Diagnostik entwickeln wir individuelle Maßnahmen für eine bessere Verständigung und mehr Mitbestimmung im Alltag. Ziel ist eine möglichst unabhängige und effektive Kommunikation im Alltag.